Faszinierende Fisch-Vielfalt in der Donau
Dieser bis zu 6m lange bezaubernde Fisch, der Europäische Hausen, ist ein Fisch der Donau. Primär lebt diese Störart im Meer, zum Laichen jedoch schwimmt er die Flüsse hoch. Wenn wir ihn in unserem Flussabschnitt haben wollen, müssen wir den Lebensraum erhalten und die Durchgängigkeit des Fließgewässers wiederherstellen.
Dieser imposante Fisch ist der größte zeitweilig im Süßwasser lebende Fisch der Welt. Die bayerische Donau gehört zum Randbereich seines natürlichen Verbreitungsgebietes. Der Hausen zog vom Schwarzen Meer die Donau hinauf, bis ihm die Staudämme am ‚Eisernen Tor‘ und weitere Wehre den Weg versperrten. Der nahe verwandte Sterlet, der allerdings nur um die 40 cm lang wird, lebte dauernd im Süßwasser der Donau, auch in Bayern. …
Dr. Josef Paukner, LAK Wasser, Donau-Naab-Regen-Allianz
Zum Größenvergleich der etwa 40 cm lange Sterlet: |
Seit Juli 2013 wird dieses Thema auch vom Umweltausschuss des Bundestags aufgegriffen. Damit erhält die Durchgängigkeit der Donau die Bedeutung die ihr zusteht → Stör soll zum Leitfisch in der Donau werden
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Die folgenden Bilder des Fotografen Andreas Hartl zeigen
„besonders bedrohte Donaufische, für die insbesondere für ihre Fortpflanzung die strömende Donau überlebenswichtig ist.“ Andreas Hartl
Es sind Bayerns Ureinwohner. Sie kommen in Deutschland nahezu ausschließlich in Bayern vor. Der Verlust der freifließenden Donau würde auch zum endgültigen Verlust der für Bayern typischen Fischarten führen. Entscheidend ist die Sicherung der Laichplätze und der Laichwanderungen und die einer natürlichen Flussdynamik ausgesetzten Kiesbänke. Nur durch die regelmäßige Umschichtung des Kieses bei unterschiedlicher Wasserführung und Fließgeschwindigkeit entsteht geeignetes Laichsubstrat in der für die jeweilige Fischart notwendigen Körnung und Struktur.
Andreas Hartl
Huchen – Fisch des Jahres 2015
Huchen – Fisch des Jahres 2015: Der Huchen wird auch Donaulachs genannt, weil er zur Familie der Lachse gehört und in Deutschland nur im Einzugsgebiet der Donau vorkommt. Der Fisch, der mehr als 1,40 Meter lang und 25 Kilogramm schwer werden kann, ist vom Aussterben bedroht. Zurzeit werden Huchen nachgezüchtet. Um auf seine Gefährdung und notwendige Schutzmaßnahmen wie etwa die Flussrenaturierung hinzuweisen, wurde er vom Deutschen Angelfischerverband, dem Bundesamt für Naturschutz und dem Verband Deutscher Sporttaucher zum Fisch des Jahres 2015 gekürt. Pressemitteilung zum Fisch des Jahres 2015
Es zeigt sich, ein Lebensquell für den Huchen ist keiner der bayerischen Flüsse mehr, in denen er noch vorkommt. Ein Film über den Huchen in der Sendereihe ‚Bayern erleben‘ führt sehr schön die Lebensraumbedingungen vor: Der Donaulachs kehrt zurück
Eine informative treffliche Darstellung über die regionale Situation des Huchen an der Donau:
„Der Huchen hat als Donau-Lachs sein Verbreitungsgebiet im Einzugsgebiet der Donau. Die noch vorhandenen, selbsterhaltenden Vorkommen finden sich fast ausschließlich in den Seitenzuflüssen der Donau, wie bspw. Isar, Regen und Ilz.
In der bayerischen Donau selbst gibt es ein kleineres Huchen-Vorkommen im Bereich des Donau-Durchbruchs. Dieser Bestand rekrutiert sich überwiegend aus Besatz, den die Fischer durchführen.
In der restlichen bayerischen Donau ist es um den Huchen weniger gut bestellt. Gründe hierfür sind der hohe Strukturverlust insbesondere im Bereich der Bundeswasserstraße.
Ein wesentlicher Faktor ist die zu hohe Temperatur, die durch die großen Stauhaltungen und thermische Einleitungen entsteht. Temperaturbedingt findet sich der Huchen in der Donau daher erst wieder ab der Einmündung des Inns, der ganzjährig kaltes Wasser führt. Allerdings ist der Bereich durch das Kraftwerk Jochenstein stark staureguliert, so dass hier kein stabiler, selbsterhaltender Bestand existiert. Ab der Inn-Einmündung in der Donau vorkommende Huchen sind daher entweder aus der Ilz oder dem Inn zugewandert.
Eine stabilere Population bildet der Huchen in der Donau erst wieder in der österreichischen Wachau.“
Johannes Schnell, Referat Arten- und Gewässerschutz, LFV Bayern e.V.
Grossraum-Aquarium
Um das gesamte Fluss-System Donau mit Bergbächen und Zuflüssen zu repräsentieren, wird die interessante Welt der Fische in einem Grossraum-Aquarium dargestellt – mit einer naturgetreuen Abbildung der Gewässerstruktur.
Standort: Hofkirchen
„Das Bezaubernde an diesem Ort ist, dass es nicht um exotische Fische, sondern um die Magie der heimischen Unterwasserwelt geht.“
Andrea Walter über das Ozeanum, ADAC-Reisemagazin Ostsee, 2011, www.ozeaneum.de
Haus am Strom
Im Donau-Engtal zeigt sich auf kleinstem Raum eine vom Wasser geprägte Artenvielfalt, die Gegenstand einer erlebnisorientierten Ausstellung im „Haus am Strom“ in Jochenstein ist.
Von Hofkirchen im Landkreis Passau bis zum Efferdinger Becken in Oberösterreich bahnt sich die Donau ihren Weg durch die Ausläufer der Böhmischen Masse und formt ein beeindruckendes Engtal der besonderen Klasse: 600 Meter über der Donau ragt der Gipfel des Haugsteins zum Beispiel auf. Außer zahlreichen Aussichtspunkten beherbergt das dortige Donautal auch Smaragdeidechsen und Äskulapnattern, Alpenveilchen und Pimpernuss und das einzige autochtone Vorkommen des Sterlets in Deutschland. Da diese Besonderheiten für den Interessierten ohne negative Beeinträchtigungen nur schwer zu sehen sind, werden sie in der Umweltstation ‚Haus am Strom‘ bei Jochenstein in der Erlebnisausstellung zugängig gemacht. Zudem ist das Thema Kraft des Wassers Inhalt im ‚Haus am Strom‘, das neben dem Donaukraftwerk Jochenstein steht.
Dipl.Biol. Ralf Braun-Reichert
Ideen werden Wirklichkeit
In der Nähe von Jochenstein wird der Fluss- und Naturraum Donautal um eine Attraktion reicher. Wir freuen uns sehr, darauf hinweisen zu dürfen, dass seit Mai 2012 die Flusswelt der Donau in einem Grossraum-Aquarium in der Marktgemeinde Engelhartszell/OÖ zu bestaunen ist.