Die Welt der Fische

Faszinierende Fisch-Vielfalt in der Donau

Foto eines Europäischen Hausen oder Beluga-Stör

Europäischer Hausen / Foto: Danube Day-Calender 2007, ICPDR

Dieser bis zu 6m lange bezaubernde Fisch, der Europäische Hausen, ist ein Fisch der Donau. Primär lebt diese Störart im Meer, zum Laichen jedoch schwimmt er die Flüsse hoch. Wenn wir ihn in unserem Flussabschnitt haben wollen, müssen wir den Lebensraum erhalten und die Durchgängigkeit des Fließgewässers wiederherstellen.

Dieser imposante Fisch ist der größte zeitweilig im Süßwasser lebende Fisch der Welt. Die bayerische Donau gehört zum Randbereich seines natürlichen Verbreitungsgebietes. Der Hausen zog vom Schwarzen Meer die Donau hinauf, bis ihm die Staudämme am ‚Eisernen Tor‘ und weitere Wehre den Weg versperrten. Der nahe verwandte Sterlet, der allerdings nur um die 40 cm lang wird, lebte dauernd im Süßwasser der Donau, auch in Bayern. …
Dr. Josef Paukner, LAK Wasser, Donau-Naab-Regen-Allianz

 

Zum Größenvergleich der etwa 40 cm lange Sterlet: Foto eines Sterlet

Seit Juli 2013 wird dieses Thema auch vom Umweltausschuss des Bundestags aufgegriffen. Damit erhält die Durchgängigkeit der Donau die Bedeutung die ihr zusteht  → Stör soll zum Leitfisch in der Donau werden

„Von 55 in der Donau nachgewiesenen Fischarten wurden 55 in der Strecke Straubing-Vilshofen registriert.“
Johannes Schnell, Referat Arten- und Gewässer-schutz, LFV Bayern e.V.; aus: ‚Bedeutung des Donauabschnittes Straubing-Vilshofen aus fischökologischer Sicht‘, Vortrag am 02.09.2009 in Niederalteich → Vortrag als PDF

Vortrag Donau-Fischökologie von Johannes Schnell, LFV Bayern

Die folgenden Bilder des Fotografen Andreas Hartl zeigen

„besonders bedrohte Donaufische, für die insbesondere für ihre Fortpflanzung die strömende Donau überlebenswichtig ist.“  Andreas Hartl

Foto eines Europäischen Hausen (Huso huso), sonst. Name: Belugastör, engl. European sturgeon, Foto: Andreas Hartl

Hausen

Foto eines Europäischen Hausen (Huso huso), sonst. Name: Belugastör, engl. European sturgeon, Foto: Andreas Hartl

Hausen

Foto eines Streber (Zingel streber), engl. Streber, Foto: Andreas Hartl

Streber

Foto eines Zingel (Zingel zingel), engl. Zingel, Foto: Andreas Hartl

Zingel

Foto eines Schrätzer (Gymnocephalus schraetzer), engl. striped ruffe, Foto: Andreas Hartl

Schrätzer

Foto eines Sterlet (Acipenser ruthenus), engl. Sterlet, Foto: Andreas Hartl

Sterlet

Foto eines Huchenpaares (Hucho hucho), sonst. Name: Donaulachs, engl. Danube salmon, Huchen, Foto: Andreas Hartl

Huchenpaar

Foto eines Frauennerfling (Rutilus pigus), sonst. Name: Donaunerfling, Frauenfisch, engl: danube roach, Foto: Andreas Hartl

Frauennerfling

Donaukaulbarsch (Gymnocephalus baloni), engl. Danube ruffe, Foto: Andreas Hartl

Donaukaulbarsch

Es sind Bayerns Ureinwohner. Sie kommen in Deutschland nahezu ausschließlich in Bayern vor. Der Verlust der freifließenden Donau würde auch zum endgültigen Verlust der für Bayern typischen Fischarten führen. Entscheidend ist die Sicherung der Laichplätze und der Laichwanderungen und die einer natürlichen Flussdynamik ausgesetzten Kiesbänke. Nur durch die regelmäßige Umschichtung des Kieses bei unterschiedlicher Wasserführung und Fließgeschwindigkeit entsteht geeignetes Laichsubstrat in der für die jeweilige Fischart notwendigen Körnung und Struktur.
Andreas Hartl

 

Huchen – Fisch des Jahres 2015

Bild vom Huchen, Foto: © Herbert Frei

Huchen, Bildautor: © Herbert Frei

Huchen – Fisch des Jahres 2015: Der Huchen wird auch Donaulachs genannt, weil er zur Familie der Lachse gehört und in Deutschland nur im Einzugsgebiet der Donau vorkommt. Der Fisch, der mehr als 1,40 Meter lang und 25 Kilogramm schwer werden kann, ist vom Aussterben bedroht. Zurzeit werden Huchen nachgezüchtet. Um auf seine Gefährdung und notwendige Schutzmaßnahmen wie etwa die Flussrenaturierung hinzuweisen, wurde er vom Deutschen Angelfischerverband, dem Bundesamt für Naturschutz und dem Verband Deutscher Sporttaucher zum Fisch des Jahres 2015 gekürt.                              Pressemitteilung zum Fisch des Jahres 2015

Es zeigt sich, ein Lebensquell für den Huchen ist keiner der bayerischen Flüsse mehr, in denen er noch vorkommt. Ein Film über den Huchen in der Sendereihe ‚Bayern erleben‘ führt sehr schön die Lebensraumbedingungen vor: Der Donaulachs kehrt zurück

Eine informative treffliche Darstellung über die regionale Situation des Huchen an der Donau:
„Der Huchen hat als Donau-Lachs sein Verbreitungsgebiet im Einzugsgebiet der Donau. Die noch vorhandenen, selbsterhaltenden Vorkommen finden sich fast ausschließlich in den Seitenzuflüssen der Donau, wie bspw. Isar, Regen und Ilz.
In der bayerischen Donau selbst gibt es ein kleineres Huchen-Vorkommen im Bereich des Donau-Durchbruchs. Dieser Bestand rekrutiert sich überwiegend aus Besatz, den die Fischer durchführen.
In der restlichen bayerischen Donau ist es um den Huchen weniger gut bestellt. Gründe hierfür sind der hohe Strukturverlust insbesondere im Bereich der Bundeswasserstraße.
Ein wesentlicher Faktor ist die zu hohe Temperatur, die durch die großen Stauhaltungen und thermische Einleitungen entsteht. Temperaturbedingt findet sich der Huchen in der Donau daher erst wieder ab der Einmündung des Inns, der ganzjährig kaltes Wasser führt. Allerdings ist der Bereich durch das Kraftwerk Jochenstein stark staureguliert, so dass hier kein stabiler, selbsterhaltender Bestand existiert. Ab der Inn-Einmündung in der Donau vorkommende Huchen sind daher entweder aus der Ilz oder dem Inn zugewandert.
Eine stabilere Population bildet der Huchen in der Donau erst wieder in der österreichischen Wachau.“
Johannes Schnell, Referat Arten- und Gewässerschutz, LFV Bayern e.V.

Grossraum-Aquarium

Um das gesamte Fluss-System Donau mit Bergbächen und Zuflüssen zu repräsentieren, wird die interessante Welt der Fische in einem Grossraum-Aquarium dargestellt – mit einer naturgetreuen Abbildung der Gewässerstruktur.
Standort: Hofkirchen

Foto der Zeichnung (Aquarell) eines Großraum-Aquariums mit einem Europäischen Hausen von Karin Lein, Deggendorf

„Das Bezaubernde an diesem Ort ist, dass es nicht um exotische Fische, sondern um die Magie der heimischen Unterwasserwelt geht.“

Andrea Walter über das Ozeanum, ADAC-Reisemagazin Ostsee, 2011, www.ozeaneum.de

 

Haus am Strom

Im Donau-Engtal zeigt sich auf kleinstem Raum eine vom Wasser geprägte Artenvielfalt, die Gegenstand einer erlebnisorientierten Ausstellung im „Haus am Strom“ in Jochenstein ist.

<img src=“/bilder/weltderfische.jpg“ alt=“Foto des Haus am Strom in Jochenstein“>

Haus am Strom

Von Hofkirchen im Landkreis Passau bis zum Efferdinger Becken in Oberösterreich bahnt sich die Donau ihren Weg durch die Ausläufer der Böhmischen Masse und formt ein beeindruckendes Engtal der besonderen Klasse: 600 Meter über der Donau ragt der Gipfel des Haugsteins zum Beispiel auf. Außer zahlreichen Aussichtspunkten beherbergt das dortige Donautal auch Smaragdeidechsen und Äskulapnattern, Alpenveilchen und Pimpernuss und das einzige autochtone Vorkommen des Sterlets in Deutschland. Da diese Besonderheiten für den Interessierten ohne negative Beeinträchtigungen nur schwer zu sehen sind, werden sie in der Umweltstation ‚Haus am Strom‘ bei Jochenstein in der Erlebnisausstellung zugängig gemacht. Zudem ist das Thema Kraft des Wassers Inhalt im ‚Haus am Strom‘, das neben dem Donaukraftwerk Jochenstein steht.
Dipl.Biol. Ralf Braun-Reichert

Foto eines Smaragd-Eidechsenpaares, aufgenommen mit einer OLYMPUS DIGITAL CAMERA Foto einer Aeskulapnatter Foto eines Sterlet aufgenommen im "Haus am Strom"

Ideen werden Wirklichkeit

In der Nähe von Jochenstein wird der Fluss- und Naturraum Donautal um eine Attraktion reicher. Wir freuen uns sehr, darauf hinweisen zu dürfen, dass seit Mai 2012 die Flusswelt der Donau in einem Grossraum-Aquarium in der Marktgemeinde Engelhartszell/OÖ zu bestaunen ist.